„Ist es denn sicher, dass der Komet die Erde treffen wird?“
„Ja, er wird die Erde mit 99,87%iger Sicherheit treffen.“
„Aha, es ist also nicht ganz sicher! Dann sollten wir erst einmal abwarten und die Lage beobachten.“
Dies ist ein (sinngemäßes) Zitat aus dem jüngst lancierten Film „Don´t look up!“
Es handelt sich dabei um einen satirisch gehaltenen Film, in dem es um die Reaktion der halbintelligenten Spezies Mensch auf eine sich abzeichnende existenzielle Katastrophe geht. Zwar wird in diesem Film vor allem die amerikanische Sicht der Dinge geschildert, jedoch ist er mühelos übertragbar auf die gesamte Menschheit.
Ihn nur als Satire zu betrachten wäre ein Fehler, denn er ist
ein sehr realistischer Spiegel, der der Menschheit da vorgehalten wird - und könnte glatt als eine Art Dokumentation durchgehen. Wirklich lustig ist er nicht.
Doch wo ist der Bezug zur Realität?
Wie im letzten Beitrag angedeutet, war oder ist die so genannte Corona-Krise die erste Krise, von der die Menschen auf dem gesamten Planeten gleichermaßen betroffen waren oder sind. Das Virus schert sich bekanntermaßen nicht um Nationalitäten, Ideologien und Grenzen. Und bei allen Zerwürfnissen, Anfeindungen und
schrillen Realitätsverzerrungen kann letztendlich doch gesagt werden, dass sie bis zum jetzigen Zeitpunkt einigermaßen gut gemeistert wurde. Die rekordverdächtige Entwicklung von Impfstoffen und der Umgang mit der Pandemie insgesamt zeigt,
dass die Menschheit durchaus zu gemeinsamem, rationalem Handeln fähig ist und die Herausforderungen der Natur angehen kann.
Dennoch ist die Pandemie nur die Generalprobe für die viel umfassendere bereits eintretende Krise, nämlich
die Zerstörung des natürlichen Lebensraums der Menschheit.
Im Gegensatz zur Pandemie bricht diese Krise nicht urplötzlich über die Menschheit herein sondern ist seit langem absehbar. Erste Berechnungen zum CO2-bedingtenTreibhauseffekt gab es bereits im 19. Jahrhundert, etwa durch den schwedischen Chemiker und Nobelpreisträger Svante Arrhenius, und bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es erste Warnungen vor einer anthropogenen Klimaveränderung. Seitdem sind viele (über 100!) Jahre verflossen und alle Befürchtungen stellen sich zunehmend als wahr oder gar untertrieben heraus. Es gibt inzwischen keinen seriösen Wissenschaftler mehr, der an ihrem Wahrheitsgehalt zweifelt. Auch die Möglichkeiten der Verhinderung einer derartigen Katastrophe sind allseits bekannt.
Und dennoch reagiert die Menschheit nur zögerlich bis gar nicht darauf!
Warum?
Es bleibt hier nur eine Schlussfolgerung:
Die Klimakrise ist in Wirklichkeit gar keine Krise der aus dem Ruder
geratenden Natur sondern eine Krise der menschlichen Intelligenz – deren Möglichkeiten durch Bequemlichkeit und persönliches Vorteilsdenken ausgebremst werden.
Wie im genannten Film verheddert sich unsere womöglich doch nur halbintelligente Spezies in kleinkarierte Machtkämpfe und egoistische Kalküle und verschwendet dabei genau die Energie, die notwendigerweise auf wichtigere Dinge gelenkt werden sollte. Kurzum:
Die Menschheit lässt ihrer äffischen Natur freien Lauf.
Ganz deutlich sieht man das in der „großen“ Politik: Selbst wenn es einige Regierungen, Institutionen und Volksbewegungen gibt, die sich in echter Problemlösung bemühen, treten derzeit mit großer Prägnanz gewisse Figuren auf die Bühne, die das alles sabotieren und jeden Schritt in die richtige Richtung verhindern oder wieder rückgängig machen. Damit sind sie der Hauptgrund für das, was eigentlich nicht zwangsläufig eintreten müsste, wenn die Menschheit es entschlossen zu verhindern versuchte: die Zerstörung ihrer eigenen Zukunft.
-
Da ist der blondgeföhnte Oberschimpanse aus Amerika, der aus purer Eitelkeit bereit ist, unter dem Gejohle seiner Anhänger sein eigenes Land ins Chaos zu stürzen.
- Da ist der wachshäutige Oberschimpanse aus Russland, der sein persönliches Geschichts-Trauma (des Untergangs der Sowjetunion) auf Kosten des Weltfriedens therapieren möchte.
- Da ist der teddygesichtige Oberschimpanse aus China, der sich am liebsten zum Gottkönig eines globalen Ameisenstaats salben lassen würde.
Es sind aber nicht nur diese drei besonders sichtbaren Exponenten. Es gibt noch viel mehr davon, die aufzuzählen sich nicht lohnt – auch im ganz kleinen Rahmen gibt es sie.
Allen gemeinsam ist, dass sie die Aufmerksamkeitsenergie der Welt auf sich ziehen
möchten, um eine egoistische Psycho-Befriedigung daraus zu ziehen. Sie lenken von den tatsächlichen Notwendigkeiten ab und werden dadurch selber zum Problem. Man könnte diesen Typus auch als „psychopathisches Alpha-Männchen“ bezeichnen, und es hat ihn auch schon immer gegeben. Es mag im Laufe der Primaten- und Menschheitsgeschichte durchaus Zeiten gegeben haben, wo dieser Typus der Gemeinschaft bzw. der Rotte einen Vorteil brachte. In der heutigen Zeit ist das aber nicht mehr so.
Heutzutage sind sie nur noch Parasiten, die die positiven Möglichkeiten und konstruktiven Energien der Menschheit
unterdrücken, anzapfen und verschwenden.
Es handelt sich um dysfunktionales Sozialverhalten.
Die anstehende Krise kann nur dann bewältigt werden, wenn es die Menschheit schafft, sich von derartigen Figuren zu befreien.
Die Menschheit muss begreifen, dass der Planet wichtigere Probleme hat als die psychologische Befindlichkeit dieser Leute.
Die Klimakrise ist kein geheimes Ungemach und kein Ding des Teufels. Sie ist eine logische, durchschaubare und eventuell auch lösbare Konsequenz menschlichen Verhaltens.
Die ganz große Aufgabe, die dieser Spezies bevorsteht, ist, ihre
Sozialstruktur dahingehend zu verändern, dass derartige Menschen keinen Schaden mehr anrichten können.
Sonst wird es bald zu einem Punkt kommen, an dem die Katastrophe nicht mehr abwendbar sein wird. So könnten etwa die Permafrostböden so schnell auftauen, dass sie von sich aus dabei so viel Methan freisetzen (Methan ist ein noch stärkeres Treibhausgas als Kohlendioxid!), dass das Klima sich unkontrolliert weiter erwärmt – selbst wenn die Menschheit in Gänze damit aufhören würde, Kohlendioxid zu emittieren.
Das wäre dann der nächste Schritt der Krise.
Berlin, 25.02.2022
Anmerkung:
Dieser Text unterliegt ausdrücklich nicht dem Urheberrecht, sondern
darf nach Belieben vervielfältigt, verbreitet, verlinkt, übersetzt und
zitiert werden.